Akuna
Juni 2021
geboren Januar 2018
Endlich .. Ich darf endlich meine Geschichte erzählen ..
Nachdem nun mein neuer Zweibeiner aufgehört hat zu fluchen bei meiner Geschichte , seid ihr dran ..
Ich stelle mich mal vor .
Mein Züchtername war Enzo und nun heiße ich Arkoúda ( zu deutsch Bär ) .
Ich wurde im Januar 2018 geboren. Mit 12 Wochen bin ich zu einer neuen Familie gezogen . Vorher war ich immer im Haus bei meinem Züchter ( wie man mir sagte ).
Alles hat mir Angst gemacht.
Alleine ohne meine Geschwister. Keine Sicherheit...
Wie alle Welpen hab ich Pippi auf etwas Weichem gemacht . Wer uns kennt, weiß, dass wir uns immer was suchen, wo wir drauf pieseln können.
Aber ich hab schnell gelernt, dass man das normal nicht darf.
Dann sind wir mal zu so 'nem merkwürdigen Mann gefahren.
Der hat mir eine Riesenangst gemacht.
Kam ganz dicht an mich ran. Ich hab mich gewunden und hab geknurrt, ich hatte so große Angst!
Dann hat er mich gepiekst und meinte, dass ich sehr merkwürdig sei. Also nannte er meinen Menschen eine Hundeschule. Was zum Geier ist denn merkwürdig daran, dass ich Angst habe vor fremden Dingen?
Nun ja, wir sind dann immer zu so einer Gruppe gegangen, wo ganz viele Hunde waren. Da hab ich viele Kommandos gelernt, aber immer noch hat keiner meine Angst vor der Welt verstanden.
Fremde Menschen machten mir nach wie vor Angst und ich hab sie immer angeknurrt.
Zuhause war ich so gestresst, dass ich alles, was ich ins Maul bekommen habe, verschleppt und zerfetzt habe.
Es hörte mir ja keiner zu. Also was sollte ich machen?
Dann wurde ich im Dezember 2018 (noch nicht ganz ein Jahr alt) schlafen gelegt und als ich wach wurde, fehlte mir hinten etwas. Der Tierarzt riet meinen Menschen dazu, seufz ...
Meine Angst wurde kein Stück besser dadurch .
Naja, im Januar 2019 hab ich etwas zerkaut, was mir 'nen Stromschlag versetzte. Ging aber alles gut. Im Sommer 2019 ging es wieder zu so einer "Trainerin", wie meine Menschen sagten.
Und im Herbst wurde ich weggebracht.
Fremde Menschen um mich herum. Ich hatte Angst und knurrte jeden an, der in meinen Bereich kam. Dann stand auf einmal alles unter Wasser und man kam mit Hundekörben in den Zwinger. Drängten mich in eine Ecke. Sagten etwas von Rohrbruch. Ich hatte einfach nur Panik. 10 Tage später konnte ich endlich den Zwinger verlassen. Das waren meine Menschen die mich abholten. Sagten etwas von zurück aus dem Urlaub. Auf Grund meiner Angst konnte mich keiner in den Auslauf lassen und keiner meinen Zwinger sauber machen. Ich muss erbärmlich ausgesehen haben. Meine Zweibeiner waren geschockt, und ich? Ich war am Ende. Ich war verwirrt... Noch immer half mir keiner mit meiner Angst. Sie war stärker denn je und es ging wieder zu so einem Trainer.
Der lehrte mich auf die harte Tour, besser meine Angst runter zu schlucken. Wie, da möchte ich hier besser nicht weiter drauf eingehen. Sonst flippt mein aktueller Zweibeiner noch mal völlig aus und rauft sich die Haare.
Naja, ich hab es geschafft, meine Angst teilweise zu verdrängen.
Einige Monate später, 2020, hatte ich so mega Schmerzen im Bein, dass ich nichts mehr machen wollte.
Es ging in eine Klinik mit so vielen fremden Menschen. Ganz ohne auch nur eine vertraute Person. Man sagte etwas vonwegen Corona. Sie machten die Leine ab und ich verzog mich mit so einem Teil auf dem Maul bis in die letze Ecke der Klinik. Bis ein bekanntes Gesicht mich einsammelte .
Also ging es unverrichteter Dinge in eine andere Klinik und da blieb ich dann auch nicht alleine mit den Fremden. Als ich wieder wach wurde, war mein Bein steif und tat weh. Was von Kreuzbandriss sagten sie. In der Zeit hatte ich von allem die Schnauze sowas von voll. Und immer noch hatte ich in mir diese unsagbare Angst.
Ich wurde immer getragen, weil ich keine Stufen laufen durfte aber ja Pippi musste. Die Einzige, die nicht so angsteinflößend war, war Frauchen. Allen anderen hab ich klar gemacht, wie groß meine Angst ist. Die sind ja eh nie drauf eingegangen. Also hab ich zugebissen .
Keiner hat mir je die Angst genommen. Weder vor fremden Menschen noch vor diesen kleinen Zweibeinern, die unvorhersehbare Dinge machten, rannten, quietschten oder machten sonst merkwürdigen Lärm. Redeten von "über mir stehen". Was soll das heißen? Wir sind eine Familie. Sie sollten mich respektieren und ich sie. Ich hab es nicht verstanden.
Es kam immer häufiger vor, dass ich weg gesperrt wurde und ich gab die Hoffnung auf, dass es je jemanden geben würde, der mir mit meiner Angst hilft.
Da ich generell dort nicht verstanden wurde, kam ich einfach nicht zu Ruhe hier. Die Kinder waren nun immer da, nicht nur nachmittags. Ich hatte kein Ventil und alles wurde schlimmer. Auch vor denen, die ich schon lange kannte, machte ich nicht mehr halt.
Eines Tages nun sind sie mit mir weggefahren. Als ich aus dem Wagen stieg, roch ich soooo Vieles. Vor allem Hunde. Aber der Mensch dort war mir gegenüber anders. Sie hörte sich meine Geschichte an. Schaute mich an und meinte, "na, das wird ne Menge Arbeit, Kleiner". Ich bekam so ein komisches Ding über den Kopf und kam in ein Zimmer nur für mich. Ganz alleine weil sie sich schon dachte das ich angreifen würde und sie meinte das käme nicht soo gut, wenn ihre Jungs das dann mitbekommen würden .
Welche Jungs , dachte ich da .
Immer wieder kam der Zweibeiner in das Zimmer und steckte mir etwas zu. Aber erst nach zwei Wochen ging ich einen Schritt auf sie zu. Sie blieb an manchen Tagen bei mir und es roch dann soooo lecker. Aber ich traute mich nicht zu ihr zu gehen. Aber ich fand sie so interessant, zumal alle anderen Hunde hier schienen sie zu mögen. Also schloss ich mich ihnen neugierig an. Und plötzlich kam das Ding auf meinem Kopf weg.
Jetzt bin ich soweit, dass ich ihre Nähe suche ohne gleich Reißaus zu nehmen, wenn sie mich berührt. Ich habe ihr in die Augen gesehen und mich erschrocken. Verständnis... Ich sehe Verständnis in ihnen ...
und sie in meinen Augen die Angst, von der ich schon dachte, sie mit ins Grab nehmen zu müssen.
Sie sagt was von "alle Zeit der Welt" und ich sei hier sicher. Ich jage auch keine Autos, Radfahrer oder Vögel mehr. Ich bin ruhiger und entspannter. Es war ja auch nicht der Spaß am Jagen, sondern mein Stress mit allem.
Sie hat mir auch erzählt, dass meine Menschen sie schon vor einem Jahr um Rat fragten, diesen dann aber wohl doch ablehnten. Sie hat ihnen aber wohl was dazu gesagt. Was, sagte sie, müsse ich nicht wissen. Wichtig sei nur, dass sie jetzt den Schritt gegangen sind.
Ich bin einfach froh, nicht mehr mit diese Angst zu spüren, sondern auch endlich Hoffnung. Hoffnung, dass mir jemand den Weg zeigt, den Weg ohne Angst zu leben.
Meine Menschen taten alles , weinten viel.. Ich bin ihnen nicht Böse . Sie taten was sie für richtig gehalten haben